Eine Impfung gegen HPV sollte unabhängig von Alter und Geschlecht auf eigenen Wunsch
hin erfolgen. Die Kosten sollen verpflichtend und unbürokratisch von allen
Krankenkassen übernommen werden, ohne dass Patient*innen in Vorleistung gehen müssen.
2017 wurden 14500 Frauen aufgrund von Gebärmutterhalskrebs stationär behandelt. Im
Zeitraum von 2007 bis 2017 starben jährlich rund 1570 Frauen an der Erkrankung.
Insgesamt lassen sich 1,5% aller Krebserkrankungen bei Frauen auf HPV zurückführen.
Die meisten Krankenkassen übernehmen eine Impfung gegen HPV jedoch nur bis zu einem
Alter von 18, bzw. maximal 28 Jahren. Für männliche Personen wird die Impfung oft gar
nicht bezahlt, oder nur bis zu einem sehr jungen Alter. Diese Altersbeschränkung ist
medizinisch nicht sinnvoll, da sie sich nach dem mutmaßlichen Alter des ersten
Geschlechtsverkehrs richtet, wobei dies selbstverständlich individuell sehr
unterschiedlich sein kann.
Ein Schutz durch Kondome oder Lecktücher gegen HPV ist nicht vollumfänglich gegeben.
Die beste Prävention ist dementsprechend eine Impfung. Erste Studien belegen bereits,
dass selbst nach Auftreten einer Erkrankung und nach Operationen, Langzeitfolgen
durch eine spätere Impfung zu diesem Zeitpunkt vermindert werden können.
Die Kosten für eine Impfung betragen zwischen 400-500 Euro. Dies ist besonders für
Geringverdiener*innen nicht finanzierbar. Finanziell benachteiligt Menschen müssen
deswegen eine erhöhte Gefahr für ihre Gesundheit eingehen.
Die Impfung ist jedoch auch für männliche Personen sinnvoll, da sie sich selbst und
andere Menschen infizieren können. Denn auch bei Männern können HP Viren ernsthafte
Krebserkrankungen, beispielsweise im Mund- und Rachenraum, verursachen. Seit 2007
sind die Behandlungszahlen rückläufig. Dies beweist den Erfolg der bisherigen
Impfkampagne. Eine Ausweitung derselben durch kostenfreie Impfungen, unabhängig von
Alter und Geschlecht, kann noch größere Erfolge verzeichnen.
https://www.krankenkasseninfo.de/test/hpv
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/humane-papillomviren-
hpv/uebertragung-verbreitung
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber\_HPV.html
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/hpv-impfung-auch-fuer-bereits-infizierte-
frauen-sinnvoll-631