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Beschlussarchiv

V1 2022
Rail New Deal - Zukunft des Schienenverkehrs

Antrag V01: Rail New Deal - Zukunft des Schienenverkehrs

1. Schienenverkehr: Sozial-Nachhaltig
Der Klimawandel und dessen Folgen bedrohen unsere Zukunft. Schon seit einigen
Jahrzehnten verzeichnen Expert*innen einen anhaltenden dramatischen Anstieg der
globalen Durchschnittstemperatur – ausgelöst durch menschliches Handeln seit Beginn
der Industrialisierung. Dafür sind in erster Linie die Treibhausgasemissionen,
insbesondere die Emission von CO2, verantwortlich. Bis heute haben wir es nicht
geschafft, einen effektiven Weg zur Begrenzung der globalen Erwärmung und damit zum
Aufhalten der Klimakrise einzuschlagen. Einer der zentralen Verursacher des
klimaschädlichen CO2 ist der Verkehrssektor – in Europa ist er (einschließlich des
internationalen Luft- und Seeverkehrs) für ein Fünftel der gesamten Treibhausgas-
Emissionen verantwortlich. Doch während europäische Haushalte, Energie-Erzeuger und
Industrie seit 1990 deutliche Rückgänge der Treibhausgas-Emissionen verbuchen
konnten, ist es im Verkehr kaum gelungen, die Werte zu reduzieren. Der Verkehr bleibt
also ein Klimasorgenkind.
Bereits vor Jahren stellte die EU-Kommission die Weichen für ein nachhaltigeres
Verkehrssystem, indem sie erstmals ein CO2-Minderungsziel von minus 60 Prozent bis
2050 für den Verkehrsbereich festschrieb. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine
Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene unabdingbar. Auch Deutschland
hat sich im Klimaschutzplan 2050 ein konkretes Ziel für den Verkehrssektor gesetzt.
So sollen die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich
zu 1990 sinken.
Zahlen des Bundesumweltamtes belegen: Die Bahn ist das klimaschonendste
Verkehrsmittel. Die Bahn sorgt für soziale Teilhabe, im ländlichen Raum sind
zahlreiche Regionen nicht nur vom Fernverkehr, sondern bereits vom Regionalverkehr
abgehängt. Die gewinnorientierte Ausrichtung sorgte für Mobilitätsarmut zahlreicher
Bürger*innen.
Der Begriff der Mobilitätsarmut ist gesellschaftlich und politisch noch nicht weit
verbreitet, dennoch sind die Auswirkungen im Alltag vieler Menschen spürbar.
Mobilitätsarmut meint nicht nur finanzielle Armut, sondern auch fehlenden oder
eingeschränkten Zugang zu Mobilität, z.B. nicht vorhandene Infrastruktur oder zu
geringe Taktdichte. Mobilitätsarmut führt zu sozialer Isolation und diskriminiert
insbesondere Kinder, Jugendliche sowie ältere Personen, die selbst keine, oder nur
begrenzte Möglichkeiten haben, den Individualverkehr zu nutzen.
Bis vor wenigen Jahren war die Verkehrspolitik hauptsächlich auf den motorisierten
Individualverkehr ausgerichtet. Der Schienenverkehr wurde nicht als grundlegender
Teil der Daseinsvorsorge betrachtet. Stattdessen wurden Teile des Schienenverkehrs
privatisiert, die Liberalisierung vorangetrieben, eine verstärkte Gewinnorientierung
und der Wettbewerb auf der Schiene hielten Einzug. Somit wurde der Schienenverkehr
vor allem für Regionen unattraktiver, die keinen entsprechenden Profit versprechen.
Züge, Schienen und Weichen wurden und werden immer noch auf Verschleiß gefahren,
Bahnhöfe in ländlichen Regionen wurden dichtgemacht und zahlreiche Verbindungen
gestrichen. Der Deutsche Bahn Konzern investierte massiv im Ausland und in strittige
Großprojekte. Dabei trat vor allem seine Pflicht zur öffentlichen Daseinsvorsorge
zunehmend in den Hintergrund. Der Schienenverkehr muss leistungsfähig und attraktiv
sein. Denn klar ist: Ohne eine bezahlbare, zuverlässige und umweltfreundliche Bahn
können die Nachhaltigkeitsziele im Verkehrssektor nicht erreicht werden!

Wir fordern daher:

  • Die Bahn ist ausschließlich Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.

  • Die Bahn soll den Großteil der Personenbeförderung übernehmen und muss daher in den anstehenden verkehrspolitischen Entscheidungen gegenüber dem motorisierten
    Individualverkehr priorisiert werden. Auch durch die Ausgestaltung der vom Bund
    bereitgestellten, finanziellen Mittel.

  • Mobilität ist ein Grundbedürfnis und muss im Nah- und Fernverkehr für alle garantiert werden. Gesellschaftliche Teilhabe, unabhängig von Stadt und Land,
    Alter, Einschränkungen und finanziellen Möglichkeiten, muss uneingeschränkt
    möglich sein. Ein Bahnanschluss sorgt auch für soziale Teilhabe und muss sich an
    berufliche Gegebenheiten und an Freizeitgestaltungen anpassen können, egal ob
    Tag oder Nacht, egal ob zur Früh- oder Spätschicht.

  • Der Schienenverkehr muss so schnell wie möglich klimaneutral werden. Dafür sind weitere Strecken zu elektrifizieren, der Einsatz von dieselgetriebenen
    Fahrzeugen auf ein Minimum zu begrenzen und dessen Antriebe durch emissionsfreie
    Alternativen zu ersetzen.

    4. Güterverkehr der Zukunft
    Auch im Güterverkehr wurden infolge der Bahnprivatisierung Strecken und
    Bahnanschlüsse stillgelegt. Während 1997 noch 10.000 Firmen deutschlandweit einen
    direkten Gleisanschluss hatten, waren es im Jahr 2017 nur noch 2.000 Firmen. Zwar
    werden die meisten Güter auf der Schiene heutzutage im Kombinierten Verkehr (LKW und
    Bahn) transportiert, also von Containerterminal zu Containerterminal, von wo aus die
    Weiterverteilung meist per Lkw stattfindet - dennoch würden viele Firmen auch gerne
    direkt auf ihrem Gelände auf die Bahn verladen.
    Um Zeit und Kosten zu sparen, werden die Güter letztendlich ausschließlich mit der
    Schiene transportiert. LKWs verstopfen die Straßen, über sie läuft 70 Prozent des
    Güterverkehrs in Deutschland. Güterzüge hingegen transportieren nur 18 Prozent der
    Waren. Der LKW-Verkehr hat mittlerweile so stark zugenommen, dass deutschlandweit
    30.000 LKW-Stellplätze fehlen. Von klimafreundlichem Güterverkehr kann hier keine
    Rede sein. Doch gerade der Gütertransport auf der Schiene ist besonders
    energieeffizient: Pro transportierter Tonne und Kilometer verbraucht ein Güterzug nur
    etwa ein Viertel der Energie, die ein Lkw benötigt. Vor allem für den Transport
    großer Mengen über weite Strecken ist deshalb die Bahn ökologisch wie ökonomisch
    schon heute in vielen Fällen das Verkehrsmittel der Wahl. Der Schienengüterverkehr
    muss beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen.
    Um Unternehmen eine Rückkehr bzw. ein Einstieg in das Schienengüternetz ermöglicht
    und vereinfacht werden kann, müssen Gleisanschlüsse zu den Firmen wiederhergestellt
    werden.
    Wir fordern daher:

  • Massiver Ausbau der Infrastruktur für schienengebundenen Güterverkehr. Nicht nur dem Nah- und Fernverkehr müssen eigene Trassen zur Verfügung gestellt, auch dem Güterverkehr. Dies sorgt gleichzeitig für eine Entlastung des restlichen
    Schienennetzes und beugt Verspätungen im Güter- und Personenverkehr vor. Wir
    müssen die Engstellen im Netz ausbauen und insbesondere auch Überholgleise, die
    massiv abgebaut wurden wiederaufbauen, damit Güterzüge nicht immer durch
    Personenzüge ausgebremst werden. Nur so ist es möglich, die starken, notwendigen
    Zuwächse der Schiene am Güterverkehr möglich zu machen.

  • Wiederherstellung stillgelegter und Neubau weiterer direkter Gleisanschlüsse zu den Firmen. Zu Unternehmen, wo eine direkte Gleisanbindung nicht möglich ist,
    müssen Anreize geschaffen werden, im kombinierten Verkehr zwischen LKW und
    Schiene längere Strecken auf der Schiene zurückzulegen.

  • Investitionen in die Infrastruktur des Güterverkehrs. Es muss sichergestellt sein, dass die Güterzüge jederzeit dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
    Die Vereinfachung des Planungsrechts, sodass die Antragsstellung für Unternehmen
    attraktiver und barriereärmer wird.

  • Die Bundesregierung muss daher die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen und Förderprogramme auflegen, die ihren Namen auch wert sind.

    1. Instandhaltung & Modernisierung
    Die Eisenbahninfrastruktur ist nicht flächendeckend auf dem aktuellsten Stand der
    Technik. So sind vereinzelt immer noch vollständige mechanische Stellwerke aus dem
    19. Jahrhundert in Betrieb. Eine moderne Infrastruktur ist aber die
    Grundvoraussetzung für innovative Transportdienstleistungen. Sowohl von Personen als
    auch von Gütern. Durch die Digitalisierung des gesamten Schienennetzes kann
    Verspätungen entgegengewirkt und der Bahnverkehr effizienter genutzt werden. Weitere
    Potenziale bestehen z.B. in der Einrichtung eines automatischen Fahrbetriebes, was
    sowohl die Energieeffizienz, als auch die Kapazität steigert, oder in besseren
    Serviceleistung für Passagiere.

    Zusätzlich muss bestehende Infrastruktur instand gehalten werden. Gewinne des DB
    Konzerns werden meistens an den Anteilseigner, den Bund, vertreten, durch das
    Verkehrsministerium ausgeschüttet, anstatt für die Instandhaltung und Modernisierung
    aufgewendet zu werden.

    Wir fordern daher:

  • Die flächendeckende Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur. Insbesondere muss der flächendeckende Betrieb über elektronische, bzw. digitale Stellwerke
    vollendet werden.

  • Die flächendeckende Einrichtung eines kostenfreien und zeitlich unbegrenzten und nicht datenlimitierten WLAN, sowie Steckdosen in allen in Deutschland verkehrenden Personenzügen und an Bahnhöfen sowie Haltestellen.

  • Die konsequente Umsetzung der digitalen Bereitstellung von allen Fahrgastservices - inklusive rechtzeitiger Verspätungsinformationen und eines
    automatisch ausgefüllten Rückerstattungsformulars bei Online-Buchungen, sowie
    der Digitalisierung des Fahrgastrechteformulars.

  • Verpflichtende Nutzung der Schnittstellen für Fahrplanauskünfte, Ticketkäufe und Verspätungsinformationen der Deutschen Bahn im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen. Nach Möglichkeit sollten hier
    perspektivisch auch andere mobilita tsrelevante Infos wie Leihfahrräder oder Carsharing Angebote mit eingebunden werden.

  • Den Ausbau des Schutzes der kritischen, insbesondere der digitalen,

    Infrastruktur der Bahn

    1. Beteiligung
    Immer mehr Bevölkerungsgruppen bringen sich in politische Prozesse ein, besonders
    dann, wenn sie nicht einverstanden sind. Auch die steigende Zahl von
    Bürger*innenbegehren ist ein Zeichen verstärkten Bürger*innenengagements. Doch
    speziell in der Verkehrspolitik müssen Bürger*innen und andere
    Interessensvertreter*innen gehört und mitgenommen werden. Sind neue Bahnstrecken
    geplant, müssen oft Flächen verwendet werden, die zuvor in Privatbesitz waren. Neue
    Verkehrsabschnitte verursachen zudem Lärm, zum einen während der Bauzeit und
    natürlich auch nach Eröffnung neuer Verkehrswege. Beim Bau neuer Radwege fallen
    zunächst oftmals bisherige Parkplätze weg, was bei den direkt Betroffenen zunächst
    nicht auf Akzeptanz stoßen wird. Betroffene haben ein berechtigtes Interesse, dass
    auch ihre Anliegen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden. Auch Verbände
    können u.a. umweltrechtliche Aspekte einbringen, die genauso in den politischen
    Prozess mit einfließen müssen.
    Die politische Aufgabe muss in Zukunft verstärkt sein, die Interessenabwägung in
    stärkerem Maß als bisher zu moderieren. Den Bürger*innen müssen auch Angebote gemacht
    werden, wenn ihrem Interesse im Sinne des Gemeinwohls nicht vollständig Zustimmung
    signalisiert werden kann. Die Mitnahme möglichst aller Interessensvertreter*innen ist
    Grundlage für die Akzeptanz politischer Entscheidungen und Identifikation mit der
    lokalen Gemeinschaft. Dazu müssen jedoch alle Betroffenen von Beginn an einbezogen
    und gehört werden.
    Wir fordern daher:

  • Ein transparentes und inklusives Verfahren bei Verkehrsobjekten unter Einbeziehung aller Interessent*innen. Die Aufgabe der Politik muss sein, die
    politische Auseinandersetzung mit Blick auf die beste Lösung für das Gemeinwohl
    zu moderieren. Das bedeutet auch, die Partizipation von und mit marginalisierten
    Gruppierungen zu erleichtern.

  • Umfassenden Interessenausgleich zwischen verschiedenen Gruppierungen und Anliegen organisieren. Die Themen Lärmschutz, Umweltschutz und Artenschutz
    müssen von Beginn jedes politischen Prozesses an mit einbezogen werden.
    Gleichzeitig ist es wichtig, dass Beteiligung nicht dazu führen darf, den Ausbau
    zu verlangsamen.

    1. Investitionen
    Infrastrukturelle Maßnahmen sind langfristige Investitionen in die Zukunft, die
    dementsprechend auch langfristige Folgen und Auswirkungen haben. Wir stehen vor der
    Aufgabe, die Emissionen im Verkehr zu verringern, verstopfte Innenstädte zu entlasten
    und dem immer größeren Bedürfnis nach Mobilität der Menschen im 21. Jahrhundert
    nachzukommen. Der Bundesverkehrswegeplan sieht in dem Zeitraum von 2016 - 2030 Investitionen in Höhe von ca. 270 Milliarden Euro vor. Zirka 50% dieser Mittel fließen in den Aus- und Neubau von Straßen, ca. 42% sind für den Bereich Schieneninfrastruktur vorgesehen.
    Investitionsbedarf besteht selbstverständlich auch im Bereich der
    Straßeninfrastruktur. Doch um die Mobilität der Zukunft zu gestalten, muss der Anteil
    der Gelder für Projekte rund um die Schiene deutlich erhöht werden.
    Wie sehr in Deutschland die Schiene vernachlässigt wird, zeigen aktuelle Zahlen der
    Allianz pro Schiene für das Jahr 2021. Im europäischen Vergleich sind die Pro-Kopf-
    Investitionen in die Schieneninfrastruktur viel zu niedrig. Während Deutschland 124€
    pro Einwohner*in investierte, liegen die Investitionen in anderen europäischen
    Ländern wie Luxemburg (607€), der Schweiz (413€) und Norwegen (315€) wesentlich
    höher. Die Investitionen in die Schieneninfrastruktur in Deutschland steigen nur
    langsam, was in Anbetracht der seit Jahren rapide steigenden Baukosten kaum zu einem
    Mehr an Bautätigkeit im Schienennetz geführt haben dürfte.
    Die Eisenbahninfrastruktur in Deutschland hängt bereits hinter dem aktuellen Bedarf
    zurück. So sind z.B. die für den europäischen Güterverkehr wichtigen Trassen im
    Großraum Stuttgart chronisch überbelegt. Deutschland kam lange getätigten
    Ausbauzusagen auch europäischen Partner*innen gegenüber nicht nach. Gleichzeitig
    konzentriert sich der Ausbau der Streckeninfrastruktur vor allem auf schnell
    befahrbare Hochgeschwindigkeitsstrecken, die bspw. aufgrund starker Steigungen nicht
    von Güterzügen befahren werden können.

    Weiterhin kommt es auf überbelegten Strecken zu Verspätungen, da Züge aufeinander
    warten müssen oder durch vorausfahrende, langsamere Fahrten blockiert werden.
    Zusätzliche Gleise, Überhol- und Wartestellen, sowieso zusätzliche Gleise im
    Bahnhofsbereich sind in den letzten Jahrzehnten zurückgebaut worden, was erneut
    rückgängig gemacht werden muss. Entsprechend wenig resilient ist das Schienennetz
    gegenüber Betriebsstörungen und Bauarbeiten.
    Der Fokus auf Hochgeschwindigkeitsstrecken lässt den Regionalverkehr außer Acht,
    obwohl der Fernverkehr im Vergleich nur einen Bruchteil des Personenverkehrs auf der
    Schiene ausmacht.
    Drei Faktoren entscheiden darüber, ob ein ICE zwischen zwei Städten schnell unterwegs
    sein kann oder nicht:

    1) Eine durchgängig auf 300 km/h ausgebaute Trasse
    Wenn nur Teilstücke bis 300 km/h zugelassen sind, muss der Zug immer wieder auf 250,
    200 oder gar nur 160 km/h abbremsen. Dadurch sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit
    rapide - entsprechend steigt die Reisezeit.
    2) Eine nicht überlastete Strecke
    In Deutschland teilen sich Fernverkehrszüge die Gleisanlagen mit Regional- und
    Güterzügen. Je mehr Züge auf einem Streckenabschnitt verkehren, desto größer ist die
    Gefahr, dass Hochgeschwindigkeitszüge langsamer fahren oder ihre Fahrt stoppen
    müssen, weil vor ihnen liegende Bereiche nicht freigegeben sind. Ein separates Netz
    ausschließlich für Hochgeschwindigkeitszüge vermeidet solche Probleme.
    3) Möglichst wenige, am besten gar keine Zwischenhalte
    Jeder Stopp kostet Zeit - fürs Bremsen und Beschleunigen und für das Stehen auf dem
    Bahnhof. Ein dreiminütiger Halt verlängert eine Fahrt um mindestens sechs Minuten im
    Vergleich zu einem Zug, der mit 200 km/h am Bahnhof vorbeifährt. Ist die Fahrt 300
    km/h schnell, liegt der Zeitverlust für den gleichen Stopp zwischen acht bis neun
    Minuten.
    Wir fordern daher:

  • Wir fordern, Investitionen in den Aus- und Neubau sowie die Instandhaltung der Bahninfrastruktur zu priorisieren. Die beschlossenen Erhöhungen im letzten
    Bundesverkehrswegeplan halten wir nicht für ausreichend. Zudem meldet die
    Deutsche Bahn selbst weiteren Bedarf an finanziellen Mitteln an, damit die
    Pünktlichkeit und Taktung im Bahnverkehr gewährleistet und ausgebaut werden
    kann. Die Mittel für die Bahninfrastruktur im Bundesverkehrswegeplan sollen
    mindestens auf das Niveau gehoben werden, die aktuell für den Straßenbau
    vorgesehen sind.

  • Die Schieneninfrastruktur muss so ausgebaut werden, dass sie dem steigenden Bedarf abdeckt, einen Resilienz gegenüber Betriebsstörungen Verspätungen anderer
    Züge herstellt.

  • Perspektivisch fordern wir, dass von jede Landgemeinde, innerhalb von einer Stunde Zugfahrt Zugang zum Fernverkehrsnetz hat. Dazu müssen neue Strecken und
    Fernbahnhöfe eingerichtet werden, insbesondere in Ostdeutschland. Wir begrüßen
    die Einrichtung von Sprinter-Verbindungen, die ohne Zwischenhalte zwischen
    Metropolen verkehren. Um das Hochgeschwindigkeitsnetz weiter auszubauen, müssen
    Nadelöhre in der jetzigen Streckenführung durch Ausbau des Netzes erweitert
    werden.. Projekte wie z.B. die Neubaustrecke Bielefeld-Hannover, oder bessere
    Anbindung des Bahnknotens Frankfurt am Main (Hbf) vorangetrieben werden.
    Außerdem ist der Neu- und Ausbau von Schnellfahrstrecken mit
    Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 350 km/h erforderlich.

  • Einführung eines deutschlandweiten Taktfahrplans bzw. des sogenannten Deutschlandtaktes. Die Bahnstrecken müssen so ausgebaut und optimiert werden,
    dass im Idealfall von jedem wichtigen Bahnhof alle 30 Minuten ein Zug in jede
    Richtung abfährt. Im sogenannten Deutschland-Takt werden lange Umsteigezeiten
    durch abgestimmte Fahrpläne vermieden.

  • Wiedereinführung der Nachtzüge und europaweiten Nachtzüge (Schlafwagen) auf allen wichtigen Fernverkehrsstrecken, um zu jeder Uhrzeit eine umweltfreundliche
    Alternative zu haben.

  • Investition in Barrierefreiheit: Um allen Menschen Zugang zum Bahnverkehr zu ermöglichen, müssen alle Bahnhöfe und Züge flächendeckend barrierefrei zu
    erreichen sein.

    1. Metropolregionen
    In suburbanen Gebieten ist der Ausbau von Schienenstrecken viel zu langsam
    vorangekommen. Selbst am Stadtrand sind in den deutschen Großstädten Lücken im
    Schienennetz vorhanden. Schon am Rande des urbanen Raums wird deutlich, dass der
    Staat ihrer Pflicht der Daseinsvorsorge häufig nicht nachkommt.
    Neue Bahnstrecken ziehen lange Genehmigungsprozesse nach sich und wurden bisher von
    der Politik zu langsam angepackt und umgesetzt. Im Ergebnis fahren viele
    Pendler*innen aus dem nahegelegenen Umland mit dem Auto in die Stadt, zum Teil, da
    das Bahnfahren zu umständlich ist oder ganz einfach aus dem Mangel an Alternativen.
    Für viele Orte in suburbanen Gebieten besteht zwar ein Fahrgastpotential, jedoch
    keine direkte Schienenverbindung in die nahegelegene Großstadt. Vielerorts müssen
    sich momentan Nah- und Fernverkehr die Trassen teilen, häufig findet auf derselben
    Strecke sogar noch Güterverkehr statt. Dadurch entstehen Verspätungen und eine
    niedrigere Taktdichte.
    Sofern tatsächlich ein Bahnanschluss vorhanden ist, führen verschiedene Tarifzonen zu
    einer mangelnden Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs, denn Fahrkarten über
    Stadt- und Tarifgrenzen hinaus sorgen für teure ÖPNV-Preise. Dies ist für Menschen
    ein weiterer Grund, das Auto für den Weg in die Stadt zu nehmen.
    Wir fordern daher:

  • Eine Trennung von S-Bahn-, Regional- und Fernverkehrstrassen sowie Güterzugstrecken in Metropolregionen. Im Umfeld von Großstädten und in
    Metropolregionen treffen S-Bahnen, Regionalzüge und Fernverkehrszüge
    aufeinander. Jede dieser Zuggattungen bedient unterschiedliche Haltestellen bzw.
    Bahnhöfe. Im Ergebnis entstehen dadurch vermehrt Nachteile für alle
    Bahnfahrer*innen. Der Fernverkehr wird ausgebremst, im Gegenzug muss sich der
    Regionalverkehr dennoch dem Fernverkehr unterordnen. Durch die Trennung der
    Trassen ist es möglich, im Nah- und Fernverkehr Taktfahrplan zu errichten, der
    direkte Anschlüsse am großen Knotenpunkt der Großstadt und stark frequentierten
    Kreuzungsbahnhöfen innerhalb der Metropolregion ermöglicht.

  • Um den innerstädtischen ÖPNV zu entlasten, müssen Tangentialverbindungen ausgebaut werden. Das sind Verkehrslinien (Bus- oder Straßenbahnlinien), die
    innerhalb verschiedener Stadt- oder Ortsteile verlaufen, jedoch keine direkte
    Verbindung mit dem Stadtzentrum schaffen

  • In Städten, in denen kein Schienenpersonennahverkehr gewährleistet ist, müssen die Busspuren maximal ausgebaut sein.

  • Nicht jede Metropolregion gleicht der anderen und die Voraussetzungen für einen bedarfsgerechten und attraktiven öffentlichen Nahverkehr unterscheiden sich
    zwischen den Ballungszentren durchaus. Daher muss auch in diesen Regionen der
    Fokus darauf gelegt werden, nicht nur weitere Stilllegungen von Bahnstrecken zu
    verhindern sondern bereits stillgelegte Strecken zu reaktivieren. Gerade in den
    Randgebieten von Metropolregionen muss rund um die Uhr eine ausreichende
    Anbindung an die zentralen Verkehrsknotenpunkte gewährleistet sein. Die Takte
    bestehender Nahverkehrsverbindungen müssen verdichtet und die Zeiten, in denen
    Strecken bedient werden, verlängert werden.

    1. Ländlicher Raum
    Rund 6.500 Kilometer Bahnstrecken sind seit 1990 in Deutschland stillgelegt worden -
    das ist beinahe ein Fünftel des gesamten deutschen Schienennetzes. Besonders hart
    traf es dabei die Bundesländer in Ostdeutschland: Fast die Hälfte der stillgelegten
    Strecken befinden sich dort. Vor allem in ländlichen und dünn besiedelten Regionen
    werden Strecken aufgegeben. Sie seien ökonomisch nicht rentabel und könnten deswegen
    nicht weiter betrieben werden, argumentierten die Infrastrukturbetreiber*innen.
    Die Folgen dieser Politik sind bis heute vom Bahnverkehr abgehängte Regionen -
    insbesondere in ländlichen Gebieten und strukturschwachen Regionen. Die Bahn musste
    infolge des geplanten Börsengangs Gewinne erwirtschaften. Bahnstrecken in
    strukturschwachen Regionen passten nicht in dieses Unternehmensziel. Im Ergebnis
    erfüllte die Bahn im ländlichen Raum ihre wichtige Aufgabe der öffentlichen
    Daseinsvorsorge heute häufig nicht oder nur unzureichend. In den betreffenden
    Regionen sind die Einwohner*innen auf das Auto angewiesen. Kinder, Jugendliche und
    Senior*innen ohne eigenes Auto können nicht uneingeschränkt am öffentlichen Leben
    teilnehmen. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen zwischen Stadt und Land kann hier
    keine Rede sein.
    Unterschiedliche Gesellschaftsgruppen nutzen den ÖPNV auf verschiedene Arten und
    haben andere Bedürfnisse an die Streckenführung. FINTA* übernehmen, auch wenn unsere
    Rollenerwartung eine andere ist, immer noch häufig den Großteil der
    haushaltsbezogenen Care-Arbeit. Sie gehen Einkaufen, begleiten zu Terminen bei
    Ärzt*innen, übernehmen Hol- und Bringdienst-Aufgaben bei der Freizeitgestaltung von
    Kindern, oder erledigen Aufgaben wie Paketabholung, Unterstützung von Freund*innen,
    und vieles mehr. Die in Folge dieser Aufgaben anfallenden Wege unterscheiden sich von
    denen der stereotypisch eher Männern zugeschriebenen Rollen. Diese Anforderungen gilt
    es im Rahmen einer feministischen Verkehrsplanung zu berücksichtigen.
    Der Staat muss den Ausbau, die Wartung und den Betrieb von Bahninfrastruktur, sowie
    den schienengebundenen Personen- und Güterverkehr als Teil der öffentlichen
    Daseinsvorsorge sehen. Gewinnorientierte Interessen dürfen nicht über einen
    Bahnanschluss entscheiden. Die Anbindung des ländlichen Raums an das Schienennetz hat
    auch Vorteile für die Städte und Metropolregionen. Bewohner*innen ländlicher
    Regionen, die ansonsten mit dem Auto in die Stadt fahren, haben mit der Bahn eine
    Alternative und können somit auch die Innenstädte entlasten.
    Wir fordern daher:

  • Der teilweise bis heute anhaltende Trend der Stilllegung von Bahnstrecken im ländlichen Raum außerhalb der Metropolregionen muss sofort beendet werden.
    Bahntrassen auf dem Land sind auszubauen und stillgelegte Bahnstrecken zu
    reaktivieren. Wir fordern die massenhafte Reaktivierung stillgelegter
    Bahnstrecken im ländlichen Raum. Das beinhaltet auch den Bau und die Errichtung
    neuer Bahnverbindungen im ländlichen Raum.
    Zudem sollte jede Großstadt (über
    100.000 Einwohner) möglichst einen ICE-Halt haben, an dem mehrmals täglich ICEs
    halten.

  • Knotenbahnhöfe bzw. Verkehrshubs in ländlichen Regionen sind zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität zu multimodalen „Mobilitätsdrehscheiben“ zu entwickeln.
    Diese verknüpfen leistungsfähige Angebote des Schienenpersonennahverkehrs auf
    den Hauptachsen mit örtlichen und regionalen elektrifizierte
    Busverkehrssystemen, Park+Ride, bedarfsorientierten Angeboten sowie mit E-Car-
    Sharing-Systemen und Fahrradverleihsystemen. Das Angebotskonzept für den
    Schienenpersonennahverkehr ist um leistungsstarke vertaktete regionale
    elektrifizierte Buslinien in Räumen zu ergänzen, die nicht vom Schienenverkehr
    bedient werden.

  • Hoher Takt und schnelle, dichtere, direktere Verbindungen rund um die Uhr zu Knotenpunkten sicherstellen. Die Anbindung an die Bahnhöfe muss dringend und
    schnellstmöglich verbessert werden. Deshalb ist es wichtig, den elektrifizierten
    Busverkehr und den On-Demand-Verkehr auszubauen. Gleichwertige
    Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land können nur realisiert werden, wenn es
    möglich ist, ohne eigenen PKW einen umweltfreundlichen Anschluss an das
    Fernverkehrsnetz zu erhalten. Nur so können alle ländlichen Bewohner*innen am
    gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

  • Regelmäßige Zwischenhalte, On-Demand-Halte und tangentiale Streckenführung insbesondere auch außerhalb der Stoßzeiten am Morgen und zum Feierabendverkehr,
    um insbesondere den Bedürfnissen der Care-Arbeit übernehmenden Personen besser
    gerecht zu werden.

  • Nachthalteregelungen, die ein Ein- und Aussteigen möglichst wohnortnah zu ermöglichen.

  • Bahnhöfe müssen sicherer werden! Deswegen brauchen wir geschultes Personal an ausreichend beleuchteten Bahnhöfen zur Erhöhung der Sicherheit und des
    Sicherheitsgefühls, speziell geschulte Sozialarbeiter*innen und flächendeckende
    Bahnhofsmissionen. Trotzdem lehnen wir eine pauschale Ausweitung der
    Videoüberwachung an Bahnhöfen ab.

    1. Rekommunalisierung-/Verstaatlichung
    Mobilität ist ein Grundbedürfnis des Menschen und deshalb ein elementarer Teil der
    Daseinsvorsorge. Es ist Aufgabe des Staates, Mobilität als öffentliches
    Grundbedürfnis anzusehen, unabhängig von gewinnorientierten Interessen.
    Nicht alle Investitionen in den Schienenverkehr können zu Beginn Gewinne
    erwirtschaften.
    Die Privatisierung der Bahn ist gescheitert. Zahlreiche Strecken wurden stillgelegt,
    seit Jahren notwendige Investitionen werden mit Blick auf die Gewinnerzielungsabsicht
    vernachlässigt. Die Bürger*innen können sich nicht auf eine funktionierende
    Bahninfrastruktur verlassen.
    Wir fordern daher:

  • Gemeinsam mit Eisenbahner*innen, Gewerkschaften und Nutzer*innen ist eine moderne öffentliche Bahn im Interesse von Mensch und Umwelt zu entwickeln. Die
    Deutsche Bahn darf nicht mehr den Renditeinteressen ausgeliefert werden, sie ist
    Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.

  • Damit diese Funktion in Zukunft besser umgesetzt werden kann, als das aktuell in der Organisationsform als Aktiengesellschaft möglich ist muss die Deutsche Bahn
    wieder in eine öffentlich-rechtliche Organisationsform also eine Körperschaft
    oder Anstalt öffentlichen Rechts überführt werden, sodass eine staatliche
    Steuerung vereinfacht wird.

  • Keine Aufspaltung des DB Konzerns in Netz und Betrieb.

    1. Preise
    Nahverkehr
    Nach Zahlen des statistischen Bundesamtes verteuerten sich die Tickets für Bus und
    Bahn seit dem Jahr 2000 um fast 79%. Die in den letzten zwei Jahrzehnten gestiegenen
    Energie-, Material- und Lohnkosten dürfen in der Analyse nicht außer acht gelassen
    werden, jedoch haben sich flächendeckend die Kommunen immer weiter aus der
    Verantwortung gestohlen und Subventionen für den öffentlichen Verkehrssektor massiv
    zurückgefahren.
    Mancherorts mussten die Fahrpreise durch die Verkehrsverbünde so stark erhöht werden,
    dass sich immer mehr Menschen ÖPNV-Fahrten nicht mehr leisten können. Damit wird die
    Abwärtsspirale weiter beschleunigt: Schlechteres Angebot führt zu weniger Fahrgästen
    und damit zu weniger Einnahmen, die Angebote werden unrentabler, also muss das
    Angebot ausgedünnt werden.
    Für uns ist klar: Eine Verkehrswende ist auf Basis dieser Zahlen nicht möglich.
    Dieser Trend der stetigen und fast jährlichen Preiserhöhung muss gestoppt und
    umgekehrt werden.

    Wir fordern daher:

  • Unser Ziel ist ein ticketfreier ÖPNV. Das bundesweite 49€-Ticket kann nur ein erster Schritt sein, denn kurzfristig bedarf es auch einer sozialverträglichen
    Lösung auf kommunaler sowie regionaler Ebene. Darüber hinaus sollen
    Schüler*innen, Studis, Azubis einen kostenlosen Zugang zum ÖPNV bekommen, wenn
    sie glaubhaft nachweisen können, dass sie zur Schule gehen, im Studium oder in
    einem Ausbildungsverhältnis stehen. Unser Ziel ist ein umlagefinanzierter ÖPNV.

  • Nahverkehrsabgabe für Unternehmen / Arbeitgeber*innen: Auch Arbeitgeber*innen im Einzelhandel, in der Gastronomie und im Hotelgewerbe ziehen einen Nutzen aus dem
    ticketfreien Bussystem. So erhalten Unternehmen beispielsweise infolge des
    erhöhten Bekanntheitsgrades und der attraktiveren ÖPNV-Anbindung einen
    erweiterten Zugang zu potenziellen Mitarbeiter*innen und Kund*innen.

  • Touristenabgabe: Entsprechend einer Kurtaxe könnte für Tourist*innen eine ÖPNV-Abgabe eingeführt werden, die auf den Zimmerpreis der jeweiligen Unterkunft
    „aufgeschlagen“ und dort auch eingezogen wird. Dabei soll die Kommune bzw. die
    Region selbst entscheiden, ob sie eine Abgabe erhebt.

    Fernverkehr:
    Solange das Ticket für eine Bahnfahrt zwischen zwei deutschen Großstädten teurer als
    ein Ticket für den Flug ist, lassen sich kaum Reisende zum Umstieg auf den
    Schienenverkehr motivieren.

    Wir fordern daher:

  • Ein faires Preismodell im Fernverkehr. Subventionierte und bezahlbare Preise, die den schienengebundenen Verkehr zur effizientesten Reiseform zwischen
    deutschen und europäischen Großstädten machen.

  • Kostenlose Nutzung des Fernverkehrs für Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, FSJler und Rentner*innen.

  • Abschaffung einer klassenbezogenen Aufteilung in allen Zügen des Nah- und Fernverkehrs
    sowie bis zur Umsetzung der genannten Forderungen:
    Entkriminalisierung von Menschen die ohne Fahrschein fahren:
    Laut § 265a Strafgesetzbuch ist „Beförderungserschleichung“ eine Straftat. Wer
    dreimal beim Fahren ohne Fahrschein von Kontrolleur*innen ertappt wird, erhält
    eine Anzeige durch den Verkehrsbetrieb, manchmal sogar schon nach dem ersten
    Mal. Zahlt die beklagte Person dann immer noch nicht, muss sie in der Regel nach
    einem Gerichtsverfahren eine Ersatzfreiheitsstrafe von etwa zwei Wochen
    antreten. Fahren ohne Fahrschein darf keine Straftat sein. Wir fordern daher die
    Streichung von §265a Strafgesetzbuch.

    1. Europa / Internationaler Schienenverkehr
    Schon jetzt gibt es Hochgeschwindigkeitszüge, die mit wenig zeitlichem Mehraufwand
    mit Flügen konkurrieren können. Die Fahrgastzahlen belegen: Dort, wo
    Hochgeschwindigkeitsstrecken existieren, werden sie auch angenommen.
    Wir wollen ein Europa, das sich zum Ausbau eines europäischen Schienennetzes
    verpflichtet, weit über die bisher existierenden Strecken hinaus.
    Die EU muss sich im Zuge klimafreundlicher Mobilität zur Aufgabe machen, Alternativen
    für innereuropäische Flüge zwischen Metropolen auf dem Markt anzubieten. Zu einem
    europäischen Binnenmarkt und einem Europa der offenen Grenzen gehört aus unserer
    Sicht auch ein breites europäisches Schienennetz über die Grenzen von einzelnen
    Nationalstaaten hinaus.
    Wir fordern daher:

  • Den Bau neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen europäischen Städten und Errichtungen neuer Verbindungen. Wir wollen ein Europa, das sich zum Ausbau
    eines europäischen Schienennetzes verpflichtet, weit über die bisher
    existierenden Strecken hinaus.

  • Um allen Europäer*innen Zugang zum europäischen Zugnetz zu ermöglichen, wollen wir das Interrailticket für alle bis 27 Jahren kostenlos anbieten.